ELEKTROTECHNIK - Teile des Erfolgs

Erfolgreiche Traditionsunternehmen wie die Würth-Gruppe kommen mit Büros oder Entwicklungseinheiten in die Wissenschaftsstadt.
Kleine Technik:Ob Kondensatoren, Drosseln oder Ferrite - elektrische und elektromechanische Bauteile des Traditionsunternehmens Würth werden fast in jedem Elektrogerät verbaut.
Kleine Technik:
Ob Kondensatoren, Drosseln oder Ferrite - elektrische und elektromechanische Bauteile des Traditionsunternehmens Würth werden fast in jedem Elektrogerät verbaut.

Es sind nicht nur frisch gegründete Firmen, die sich im Technologiepark Adlershof ansiedeln. Angezogen von Start-ups und potenziellen Mitarbeitern, die heute vielleicht noch studieren, zieht es längst auch große Unternehmen in den Berliner Südosten. „Die Mischung aus Wissenschaft, Neugründungen und Fachkräften macht Adlershof für uns sehr interessant“, sagt Thomas Waldmann, Start-up und Venture Manager von Würth Elektronik eiSos.

Der Hersteller von elektrischen und elektromechanischen Bauteilen mit 6700 Mitarbeitern und Hauptsitz im baden-württembergischen Waldenburg hat seit 2015 ein Büro in Adlershof. Mitarbeiter kommen für Schulungen nach Berlin, auch ein Teil der Produktentwickler und der IT-Abteilung arbeiten hier. Außerdem nutzt Würth Elektronik eiSos den Standort, um bei ansässigen Unternehmen für seine Produkte zu werben. Kondensatoren, Drosseln oder Ferrite sind Teile, die in so gut wie jeden Elektrogerät verbaut werden – und die viele Tech-Start-up benötigen.
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Waldmann ist gewissermaßen die Schnittstelle zwischen Deutschlands größtem Hersteller von sogenannten passiven Bauteilen und den aufstrebenden Unternehmen in Berlin. „Wir möchten natürlich, dass Start-ups schon in der Wachstumsphase unsere Produkte verwenden“, sagt er. Wohl wissend, dass es zu einem späteren Zeitpunkt oft ungleich schwerer ist, Unternehmen von einem Wechsel ihres Lieferanten zu überzeugen. Unter den jüngeren Partnern, die Würth Elektronik eiSos in Adlershof für sich gewinnen konnte, sind 5micron, ein Anbieter für hochpräzise topographische Messungen, und Colibri Energy, ein Spezialist für kompakte, leistungsfähige Batterien. Auch wissenschaftliche Einrichtungen wie das IRIS Adlershof, das zur Humboldt-Universität gehört und fächerübergreifend neuartige hybride Materialien erforscht, beziehen Produkte des Traditionsunternehmens.

„Weil Berlin sehr beliebt ist, können wir hier Fachkräfte gewinnen“
Thomas Waldmann
ist Venture Manager von Würth Elektronic eiSos

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Um die Qualität ihrer Produkte unter Beweis zu stellen, engagiert sich Würth Elektronik eiSos seit Jahren schon als Technologiepartner in der Formel E, die gerade im Mai in Berlin gastierte. In den Rennwagen des Teams Audi Sport ABT Formula E müssen die Komponenten unter Extrembedingungen bestehen. „Wir gewinnen hier Erkenntnisse, die den Umfang und die Möglichkeiten zur Verbesserung von Komponenten und Systemen aufzeigen“, sagt Waldmann. Aus gleichem Grund unterhalte das Unternehmen auch eine Kooperation mit dem E-Bike-Team der Universität Nottingham.

Womit sich Würth Elektronik eiSos derweil am meisten brüstet, ist die ständige Verfügbarkeit aller Produkte. „Unser Ziel ist es, den besten Service unter allen Wettbewerbern anzubieten“, betont Waldmann. Mit genau diesem Anspruch habe Adolf Würth sein Unternehmen 1945 gegründet und Schrauben höchstpersönlich an Baustellen ausgeliefert. Heute macht die Würth-Gruppe einen Jahresumsatz von 12,7 Milliarden Euro. Noch sind es erst 20 Mitarbeiter, die am Standort Adlershof arbeiten – Tendenz steigend. Waldmann: „Weil Berlin sehr beliebt ist, können wir hier Fachkräfte gewinnen, für die ein beruflich bedingter Umzug nach Baden- Württemberg vielleicht nicht in Frage käme.“
Rainer Behrens
Fotos: Würth

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